Das Wolfsrudel
Vorschulerziehung oder die Vorbereitung auf das Leben beginnt mit der Geburt eines Kindes. Die Vorschulzeit findet in unserem Haus vom ersten Tag an statt und endet mit dem Eintritt in die Schule. Jeder Abschnitt der Kindergartenzeit hat dabei seine eigene Wichtigkeit und Wertigkeit.
Wir arbeiten nach dem Niedersächsischen Orientierungsplan und vermitteln den Kindern durch ganzheitliche Angebote eine gute Grundlage für schulisches Lernen. Wir betrachten die gesamte Kita-Zeit als Vorbereitung auf die Schule.
Die Anforderungen an die Kinder haben sich in den letzten 20 Jahren verändert.
- Kinder wollen sich zugehörig, d.h. verbunden mit ihren Bezugspersonen fühlen.
- Kinder möchten zunehmend autonomer und selbstständiger werden.
- Kinder möchten als kompetent angesehen werden.
- Dadurch bleibt die Begeisterung, um Neues zu lernen, bestehen.
Wenn die Kinder sich begeistert mit Inhalten auseinandersetzen, entstehen vielfältige Trampelpfade im Gehirn.
Kinder benötigen heute ein hohes Maß an sozial-emotionaler Fähigkeiten, sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins und das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und ihr eigenes Handeln.
Im Einzelnen bedeutet das, dass sie:
- mit anderen zusammenarbeiten,
- sich mit neuen Inhalten kompetent auseinandersetzen,
- Schwierigkeiten bewältigen,
- sich leiten lassen
können.
Daher sehen wir es als wichtig an, dass die Kinder eine gute Beziehungskompetenz entwickeln. Unser Blick wird dabei auf die Stärken der Kinder gerichtet.
Wir motivieren die Kinder, Fragen, Gedanken, Bedürfnisse und Ideen zu formulieren und zu begründen. Ihr Wortschatz wird größer und sie erlangen die Fähigkeit, anderen aufmerksamer zuzuhören und sie vor allem aussprechen zu lassen.
Nach unserem pädagogischen Konzept ist ein Kind dann schulfähig, wenn es seine eigene Persönlichkeit gestärkt ist, aus Zugehörigkeit, Wohlbefinden, Exploration, Kommunikation, Partizipation. Wenn es mit den folgenden fünf Lerndispositionen sicher agieren kann, dann ist es in der Lage:
- interessiert zu sein ˃ kann wahrnehmen, was der Lehrer sagt
- engagiert zu sein ˃ kann von ihm Verlangtes umsetzen
- standzuhalten bei Herausforderungen ˃ kann Situationen aushalten, auch wenn es schwierig wird
- sich auszudrücken und mitzuteilen ˃ kann seine Bedürfnisse und Gedanken äußern
- an einer Lerngemeinschaft mitzuwirken ˃ kann Verantwortung übernehmen und mit anderen zusammen arbeiten
Durch diese vielen Aspekte ist es nicht erfolgversprechend, mit der Vorschulförderung erst im letzten Jahr zu beginnen.
Schulkinder müssen, können, sollen nicht „fertig“ sein,
wenn sie zur Schule kommen!
Dabei bieten wir ihnen bewusst viel Freiraum, damit sie ihre eigene Kreativität immer wieder neu weiterentwickeln können.
Sowohl im Alltag als auch durch gezielte Angebote werden die Fähigkeit zur Konzentration und Ausdauer gestärkt. Selbstverständlich werden fein- und grobmotorische Kompetenzen wie Stifthaltung, Umgang mit kleinen Materialien usw., sowie Gleichgewichts- und Koordinationssinn der Kinder im Jahr vor der Schule intensiv beobachtet und unterstützt.
Oft wird den kognitiven Fähigkeiten eine übermäßig große Bedeutung beigemessen. Hier hat jedes Kind seine Fähigkeiten und lernt in seinem eigenen Tempo.
Es gibt natürlich Kinder, die im Jahr vor der Schule gerne schreiben, sich mit Zahlen beschäftigen oder sogar schon lesen. Dies sollte man jedoch nur unterstützen, wenn das Kind von sich aus motiviert ist. Vorschulhefte ausfüllen oder das Üben von Buchstaben ist keine Garantie für einen reibungslosen Schulanfang. Es kann sich im Gegenteil belastend auf das Kind auswirken und die Freude auf die Schule schmälern.
Die Schule hat einen eigenen Auftrag! Das Üben von Buchstaben, das Lesen und Rechnen gehört zur Arbeit der Schule!
Kinder nehmen in der Kindergartenzeit viele Erlebnisse und Erfahrungen für die Schule mit, die jedoch nicht immer sichtbar sind. Unsere Schulkinder sollten vor dem Eintritt in die Schule in der Lage sein, Verantwortung für Aufgaben zu übernehmen, selbständig Kontakte zu anderen Personen aufzunehmen, mit Konflikten umzugehen, sich in einer Gruppe durchzusetzen, sich aber auch zurück nehmen können.
Die beste Schulvorbereitung
bietet der ganz normale Familien- und Kindergartenalltag:
Ob Einkaufen, Tisch decken, Gemüse schneiden, Spülmaschine einräumen o. ä. Hier lernen Kinder, sich auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren, Verantwortung zu übernehmen und selbstbewusst zu handeln. Die Basiskompetenzen (kognitiv, sprachlich, sozial-emotional, motorisch) werden ganz nebenbei erworben.
Wir sehen uns in dieser Zeit immer als Begleiter der Kinder in ihrem eigenen Tun
und hoffen, allen Kindern nicht nur einen Grundstock für einen gelungenen Schulstart,
sondern auch für ein zufriedenes Leben zu ermöglichen.